Countdown Köln Halbmarathon – 47 Tage to go

Gestern Nachmittag war ich noch beim Orthopäden – nein, keine Verletzung, also zumindest nichts akutes. Ich wollte mir eigentlich nur neue Einlagen verschreiben lassen.

Ausserdem nutzte ich die Gelegenheit, um über meinen Fuß (der mit der Plantarfasziitis) zu sprechen. Da habe ich nämlich richtige Knubbel in der Sehne, die einfach nicht verschwinden, egal wie viel ich dehne und rolle. Es tut beim Laufen zum Glück nicht weh, aber wenn ich z. B. die Füße ausrolle, dann ist die Spannung echt übel und ja, dann tut es weh. Tja, bekommt man nur mit einer Operation weg, man würde von der Seite aus in den Fuß gehen und dann das ganze abtragen. Da bin ich raus, denn so schlimm ist es zum Glück ja nicht.

Weiter zum Knie. Der Verdacht vom Osteopathen wurde bestätigt: Kapselschaden. Ich habe letzten Sommer an der Beinpresse trainiert und dann gab es da ein ziemlich üblen Schmerz. Ich behandelte das auf eigene Faust, aus Angst vor der Diagnose (sagt nichts!). Ich bin schmerzfrei, aber ich habe eine Athrofibrose davongetragen und kann mein Knie nicht wirklich anwinkeln. Butt Kicks gehen z. B. gar nicht, Fersensitz ist ein absolutes Ding der Unmöglichkeit. Und nun? Kann man operieren – mal wieder. Aber da ich keine Schmerzen habe und ich problemlos laufen kann, lasse ich das.

Ich durfte eine Runde vorturnen, strecken, dehnen, etc. Der Arzt sah sich das Ganze an, ich hielt die Luft an, weil ich eine böse Vorahnung auf das hatte, was nun kommen würde: “Haben sie schon mal daran gedacht, die Sportart zu wechseln?” Zu meiner Verwunderung sagte er: die Gelenke sind stabil, keine Verkürzungen und alles gut trainiert. Ich soll so weiter machen. Ich fing an, wieder gleichmäßig zu atmen und verließ das Sprechzimmer mit einem neuen Rezept für Einlagen.

Etwas schmunzeln musste ich noch, denn witzigerweise bekam ich im Wartezimmer auf Instagram eine Nachricht, indem ich beneidet wurde, wie gut mein Körper wohl fürs Laufen geeignet sein würde. Fühle ich jetzt ehrlich gesagt nicht so, so mit direkt zwei Fersenspornen, zickiger Plantarsehne und nun noch einem Knorpelschaden oben drauf. Aber ich mache das Beste draus und stärke und mobilisiere fleißig weiter. Wer weiss, wie es ohne das ganze Drumherum aussehen würde.

Nun zum Training am heutigen Dienstag:

Ich bin 2,5 km zum Gym gelaufen und habe da mein Krafttraining durchgezogen, was ziemlich heftig war. Julian, der schon seit 2018 mein Trainer beim Krafttraining ist, meinte: “Ich habe dich noch nie so verkrampft gesehen!” Nach Hause bin ich dann auch auf schnellstem Wege gelaufen und so kamen nur noch 1,5 km hinzu.

Am Abend haben wir uns das Leichtathletik-Training geschenkt, mit der Ausrede: es regnet. Dafür war ich 20 km locker radeln. Ich habe das in der letzten Woche gar nicht gemacht und ich weiß, dass mir so eine wenig intensive Einheit nach dem anstrengenden Krafttraining immer gut bekommt.

Sarah Linda Gall

Sarah war nie sportbegeistert und schon beim Schulsport um keine Ausrede verlegen, um nicht teilnehmen zu müssen. Mit 31 Jahren wog sie 124 Kilo, hatte Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck. Sie schaffte es, sich fast zu halbieren und fasste den Entschluss, irgendwann einen Marathon zu laufen. Inzwischen hat Sarah viele tausend Laufkilometer hinter sich, jede Menge Erfahrung gesammelt und ist davon überzeugt, dass jeder laufen kann und auch sollte.

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