Laufen, laufen, laufend laufen – Teil 3

Kurz nach den Trailrun Worldmasters in Dortmund 2009 dann dieses: wiederkehrende und irgendwann andauernder Schmerz in der rechten Ferse führten im Dezember zuerst zum Orthopäden, dann zur Diagnose Haglund-Exostose und dann zu einer neuen Lauftechnik. Bei der Haglund Exostose handelt es sich um eine Formabweichung am Fersenbein und eine Verkalkung am Achillessehnenansatz mit messerstichartigen Schmerzen.

Diagnose hin oder her, der Vergleich mit alten Röntgen-Aufnahmen zeigt, dass die Ferse auch 12 Jahre vorher schon so aussah und links wie rechts gleich ausgeprägt ist.  Nach Jahren ständiger Reizung aber war das „Fass übergelaufen“. Die vorgeschlagene und auch einzig wirksame Therapie heißt in diesem Fall Schonung durch Reduzierung der Belastung und langfristig den Umstieg auf eine natürlichere Lauftechnik und anderes Schuhwerk, um den Haglund nicht weiter zu reizen.

Nachdem ich mich intensiv mit Lauftechniken auseinandergesetzt hatte (ich war seit meiner Kindheit eher der Überzeugung, richtig zu laufen, oder zumindest nicht falsch), wollte ich es genau wissen, ließ mich zum “natural running”- Trainer ausbilden und absolvierte zeitgleich ein Sport- und Fitnesstrainer-Studium. Aber ich wollte mehr wissen. Mehr wissen wie die Bewegungen zusammengehören, wie man sie optimieren kann. Weitere Kurse zur Bewegungsanalyse, Funktioneller Fitness und insbesondere auch zum Faszientraining folgten. 

Seit fast 10 Jahren betreue ich nun Laufgruppen und Einzelsportler, schreibe Trainingspläne oder mache Leistungsdiagnostiken und Bewegungsanalysen. Ich sehe meine vielseitigen Erfahrungen als großen Vorteil. Neben der soliden leichtathletischen Grundlage kenne ich viele Ansätzen aus anderen Sportarten und habe ich den Blick für Bewegungen und das analytische Verständnis, Bewegung erkennen, korrigieren und verbessern zu können.

Meine Trainingsphilosophie ist, dass Laufen alleine nicht reicht. Als Ausgleich zum überwiegend inaktiven sitzenden Alltag kann nur ein Trainingskonzept, das neben Ausdauer auch Beweglichkeit, Koordination und Kraft berücksichtigt, erfolgreich sein.

Und meine Reise ist immer noch nicht zu Ende. Weiterhin sauge ich viele Bewegungskonzepte auf. Auf der Suche, mit einfachen Übungen, meist ohne große Hilfsmittel und idealerweise Einbindung in den Alltag mehr aus dem Training rausholen zu können. Denn das Problem ist meist nicht das Training, sondern der Alltag. Wenn einfache Konzepte im Training reichen, Bewegungen auch im Alltag zu verbessern und einfache Bewegungen im Alltag reichen, um das Training erfolgreicher zu machen, dann haben wir gemeinsam alles richtig gemacht.

Und meine eigenen sportlichen Ziele? Ich begleite meine Läufer im Training und auf unterschiedlichen Wettkampfdistanzen. Die Ziele meiner Läufer sind mir dann wichtiger als meine eigenen Ziele. In den letzten Jahren war ich mehrmals im Ultratrail unterwegs. Das Finish nach 80 Kilometern beim Eco-Trail Paris auf dem Eiffelturm oder nach 140 Kilometern beim X-Reid in Norwegen quer über die Hardangervidda bis rauf auf den Gaustatoppen waren sicherlich die Highlights.

Es muss aber nicht Ultra sein. Spass macht eigentlich alles – solange man es nicht zu verbissen angeht. Zeiten sind mir dabei nicht mehr so wichtig. Der Weg ist das Ziel. So werde ich wohl zukünftig neben Läufen auch mehr Zeit in kleine Mikroadventures stecken.

Es gibt da ein paar Ideen. Ich werde berichten.

X-Reid 2018 – Ultratrail in Norwegen

Jetzt ist es aber Zeit. Zeit für Dich, Zeit für dein Training. Werde ein HiRunner und profitieren von unserem Lauftraining. Du bist dran. Auf gehts.

Oliver Hauptstock

Oliver war Sport quasi in die Wiege gelegt. Der Vater ein schneller Mittelstreckenläufer, Trainer der Basketballer und der Kinder-Leichtathletik im Ort, die Mutter in der Jugend schnell über 800m. Turnhallen, Sportplätze und die Laufrunde im Wald bestimmten große Anteile der Freizeit. Von 400m bis Ultra war alles dabei. Und nicht nur auf der Bahn oder der Straße. Offroad ist er ein seinem Element: Orientierungslauf, Trail, OCR, Cross- oder Gravelbike, Packraft, Biwaktouren. Neues ausprobieren, nicht immer auf Pace und Puls achten, achtsam und entspannt unterwegs sein sind seine Ziele. Bei HiRunner ist Oliver für die Trainingspläne, Übungsauswahl und Übungsvideos zuständig und tüftelt an neuen Bewegunskonzepten, um das Training noch effizienter zu machen.

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