Mein erster richtiger Volkslauf? Ich bin mir gar nicht sicher. Möglicherweise im Studium die “Badische Meile” in Karlsruhe oder der “Grand Prix” von Bern. Mein erster offizieller 10er war wohl in Dußlingen auf der Schwäbischen Alb Ende der 90er. Der Halbmarathon am Strand von Spiekeroog.
Statt Volksläufe standen überwiegend Orientierungsläufe im Terminkalender. Hier war ich meist ganze Wochenende in ganz Deutschland unterwegs. Sieger Deutsche Bestenkämpfe im Nacht-OL. Zweiter Deutsche Bestenkämpfe Ultra-Lang-OL. Oder fünfter bei den deutschen Mittelstreckenmeisterschaften. Das kann sich sehen lassen, oder?
Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausend kam das Speedskaten zu meinem sportlichen Portfolio dazu. In erster Linie wohl als Ausgleich zur Laufbewegung. Mein läuferischer Fokus war nie die Teilnahme an einem Marathon. Wen wundert es da, dass ich den ersten gefinishten Marathon “gerollt” bin.
Nach und nach fingen die ersten laufinduzierten Wehwehchen an. Überwiegend an Fuß, Knie oder Hüfte, jedoch nie die klassischen Läuferkrankheiten an Achillessehne, Patellaspitze oder Schienbeinkante. Mit Schonung und Trainingsumstellung gelang je der Wiedereinstieg. Aber das Trainingspensum war hoch. Zu intensiv. Zu viele Kilometer. Neue Schmerzen im Jahresrhythmus waren die Folge.
In diese Zeit fällt die Entdeckung und Entstehung neuer Laufformate wie Hindernisläufe und Trailrunning. Beides genau meine Welt. Unebene Untergründe, Natur, Erde, Luft, Wasser… genau mein Ding. Wer mich kennt, weiss was ich unter “gut belaufbar” verstehe!
Bis hierhin stand das olympische Prinzip “höher, schneller, weiter” im Vordergrund. Als Leichtathlet war ich das ständige kontrollieren von Zwischenzeiten gewohnt – kurz zur Erinnerung: Bezahlbare Gps-Uhren für jedermann waren gerade erst im Kommen. Die Funktionalität des Handys als Sporttracker nicht existent. Wettkämpfe waren dafür da um zu kämpfen, für Bestzeiten – nur locker mitlaufen, einfach nur Spaß dabei zu haben, nahezu undenkbar.
2009 mein erster und bisher einzig “richtiger Marathon” in Mannheim. Die Ausgangslage für das Training war gut. Die Leistungsanalyse vor dem Event vielversprechend. Und doch musste alle perfekt laufen um das angestrebte Ziel “Sub 3” zu erreichen. Lief es nicht. Die ersten 10 waren eine Spur zu schnell. Den Halbmarathon mit 1:32 Durchgangszeit eigentlich schon zu langsam.
Bei Kilometer 28 kamen leichte Krämpfe im Oberschenkel hinzu. Möglicherweise hat der Mann mit dem Hammer dann auch noch zugeschlagen. 3:24 war das Resultat. Für viele sicherlich unerreichbar, für mich aber deutlich am Ziel vorbei. Plan: nächstes Jahr wieder…