Die ersten Einheiten gingen wirklich gut los. Kleine Laufeinheiten um reinzukommen, Intervalle, insgesamt rund zwanzig Minuten. Eine Minute laufen, eine Minute gehen. Die Anstrengung des Umzugs steckte mir beim ersten Mal noch in den Gliedern, aber danach wurde es kontinuierlich besser. Ich war so motiviert, dass ich sogar heute, bei Regen und Kälte, draußen war. Und unglaublich dankbar noch dazu, denn Sarah hat diese kleine Einheit mit mir noch nach ihrem eigentlichen Training gemacht, und das, obwohl sie vom Regen schon ziemlich nass war.
Während dem Laufen fiel mir ein leichtes Kneifen im Bereich des rechten Knies auf, das dann langsam, aber stetig, schmerzhafter wurde. Zunächst habe ich noch versucht, mir nichts anmerken zu lassen. Aber beim dritten oder vierten Laufintervall musste ich dann doch mal etwas schmerzhaft stöhnen und Sarah fragte nach, was los sei.
Sarah’s Rat war, die Einheit sofort abzubrechen. Ich empfand das als etwas übertrieben, winkte ab und lief mit zusammengebissenen Zähnen weiter. Sarah riet mir, dann wenigstens kleinere Schritte zu machen, um die Knie weniger zu belasten. Auch das wollte ich nicht hören, schließlich fühlen sich kleinere Schritte für mich unnatürlich und sogar anstrengender an – schließlich bin ich 1,93m lang. Dummerweise bin ich auch 105kg schwer, und bei einem Tipp zur Entlastung der Knie hätte ich wohl besser mal eine Sekunde länger nachgedacht.
Inzwischen ist Abend und ich sitze hier mit schmerzstillender Creme und Verband am Knie und weiteren Schmerzmitteln intus. Treppe hoch ist nur mit Hochziehen am Geländer möglich und abwärts habe ich das Gefühl, keine wirkliche Kontrolle mehr über meinen Unterschenkel zu haben. Es ist, als würde er am Knie rumbaumeln, und als würde ich jede Muskelanspannung vermeiden wollen, um nicht diesen stechenden Schmerz auszulösen. Das Knie ist dick, behaupten Sarah und unsere Tochter einvernehmlich. Sohnemann spielt Pokemon und lächelt still über die ganzen Sportverrückten.
Am schmerzhaftesten ist eine Stelle am Schienbeinkopf an der Innenseite des Knies. Druck und Klopfen sind richtig unangenehm und es scheint, als wenn das ganze Übel von dieser Stelle ausgeht. Vielleicht eine Entzündung?
In zwei, drei Tagen ist bestimmt wieder alles gut und dann geht’s weiter! Ich probiere dann auch kleinere Schritte, versprochen.