“Ich brauche mal ein wenig Bewegung” – heißt es häufig und gemeint ist damit meist die Runde Joggen, die Runde Radfahren, der Gang ins Studio.
Dabei ist der Unterschied eigentlich recht einfach. Bewegung ist Alltag, Bewegung ist Pflicht. Bewegung ist Leben. Leben ist Bewegung. Training? Training ist Freizeit, die Kür, das I-Tüpfelchen.
Bewegung: Bewegung ist lebensnotwendig. Bewegung war lebensnotwendig. Um sich ernähren zu können, um zu leben, musste der Mensch sich bewegen. Ein großer Teil des Organismus ist darauf ausgerichtet. Heute? Wenn wir nicht wollen, müssen wir uns auch nicht bewegen. Bewegung ist nicht mehr lebensnotwendig.
Training: Der Mensch ist faul und bequem. Nur so lassen sich Trainingseffekte überhaupt realisieren. Das evolutionäre Konzept “Survival of the fittest” braucht Reize um sich auf seine Umgebung anpassen zu können. Training braucht einen trainingswirksamen Reiz. Der Organismus will es beim nächsten Trainingsreiz einfacher haben, sich nicht mehr so anstrengen müssen. Daher stärkt er Stoffwechsel, Muskeln, Sehnen, Bänder, Knochen,…!
Und was machen wir?
Die Dienstleistungsgesellschaft sitzt. Die meiste Zeit des Tages. Häufig sogar mehr als man liegt (schläft). Körperliche Inaktivität ist verantwortlich für eine Reihe von chronischen Krankheiten. Das sollte mittlerweile bei allen angekommen sein.
Die WHO empfiehlt 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche plus zwei Krafttrainingseinheiten. Neuere Studien zeigen auf, daß auch moderates Training/moderate Bewegung von insgesamt 60 Minuten TÄGLICH die negativen Auswirkungen des Sitzens bestenfalls lindern aber kaum kompensieren können.
Und was machen wir? Der Mensch ist faul und bequem. Wir freuen uns über Smarthome, E-Mobility (insbesonder E-Scooter), Lieferdienste, den großen Flachbildschirm, … Nicht falsch verstehen, wir sind im 21 Jahrhundert. Das gehört alles mit dazu. Aber Leben braucht BEWEGUNG.
“Unser unstillbares Verlangen nach Bequemlichkeit schwächt uns. Was ironisch ist, da schwach zu sein alles andere als bequem ist.” (Kathy Bowman)
Und BEWEGUNG ist nicht TRAINING. Bewegung ist praktisch und alltagsbezogen. Ich muss mich bewegen um von A nach B zu kommen, ich muss etwas tragen, aufheben, mich drehen oder strecken. Das mag konstruiert klingen, unsere Vorfahren hatten aber noch viel mehr praktische Bewegungsanwendungen im Alltag, als uns innerhalb von 60 Sekunden einfallen.Training kann auch praktisch sein, ist aber häufig eher funktional. Ich laufe im Kreis um meinen Stoffwechsel zu verbessern. Ich hebe etwas auf, nur um es direkt wieder abzulegen. Ich ziehe oder drücke an Hebeln um mich zu stärken. Ich schlage oder trete etwas weg, was dann wieder zurück kommt.
Bewegung braucht Training und Bewegung gehört in den Alltag.
Das HiRunner-Trainingskonzept ist kein Bewegungskonzept. Jedoch legen wir neben dem Ausdauertraining viel Wert auf Übungen, die deine Mobilität, deine Grundhaltung, deine Stabilität und deine Kraft verbessern. Korrektur- und Kontrollanweisungen optimieren und sichern die Qualität deiner Bewegungsausführung und somit auch deine Körperwahrnehmung. Qualität geht vor Quantität. Das ist in anderen Trainingsangebote meist umgekehrt. Dieser Übungsblock dauert je nach Plan 20 bis 35 Minuten. Damit steigerst du deine Bewegungskompetenz und kannst viele Übungen in deinen Alltag übertragen. Trainiere und lerne dich zu bewegen. Gut investierte Zeit. Oder?
Bewegung ist nicht bequem und Bewegung kostet möglicherweise auch ein wenig Zeit. Aber: ”Wer glaubt keine Zeit für körperliche Fitness (Bewegung) zu haben, wird früher oder später Zeit zum Kranksein haben müssen.” (Autor unbekannt)
Ups – blöd, während ich das schreibe mache ich was? Ich sitze! Nix wie raus…