Countdown Köln Halbmarathon – 69 Tage to go

Wie letzte Woche schon angekündigt wollte ich die Tempoeinheit heute auf der Bahn machen. Habe ich noch nie gemacht.

Also bin ich zum Stadion gelaufen. Die Strecke ist etwa 1,2 km weit, also perfekt zum Einlaufen. Im Stadion angekommen war ich dann höchst erfreut, denn es hatte geöffnet und es war niemand da. Ich habe dann noch ordentlich Lauf-ABC gemacht und war ganz entzückt, wie gut das so ungestört klappt. Noch einen Schluck getrunken und mich über einen weiteren Vorteil gefreut: man kann das Trinken einfach wieder abstellen.

Dann ging es los:

  • 3x 600m – 5:15 Pace
  • 4x 600m – 5:00 Pace
  • 3x 600m – 5:15 Pace

Ich lief auf Bahn 7. Ich konnte das Tempo viel besser halten und ohne weitere Störfaktoren wie Radfahrer, Schnecken (ich finde sie so fürchterlich und habe panische Angst, mal auf einer auszurutschen), Hunde, Spaziergänger und andere Läufer fiel es mir richtig leicht. Ich war zwar immer leicht drüber, aber kein Vergleich zur letzten Woche – und lieber zu schnell, als zu langsam.

Das Laufen auf der Bahn hat mir richtig viel Spass gemacht und es fühlt sich wie ein echter Gamechanger an! Warum habe ich das nicht schon viel eher mal gemacht? Weil ich einfach ein echter Monk bin und Veränderungen nicht so mein Ding sind. Diese heute aber war fantastisch!

Nach den ersten Runden setzte sich ein älterer Herr an den Rand und winkte mir bei jeder Runde eifrig zu. Nett, aber ich war doch etwas irritiert. Bei der vorletzten Runde sprach er mich dann an und fragte, ob ich noch lange laufe, er hätte da ein paar Fragen. Ich war eh auf den letzten Metern und so wollte er also warten. Die Frage, was er fragen wollte, beschäftigte mich die letzte Runde und so verging sie wie im Flug.

Der freundliche ältere Herr stellte sich vor: Hennes, 83 und er war auch mal Langstreckenläufer (aha, man sieht mir meine Unfähigkeit zum Sprinten also tatsächlich an!). Er turne ganz gerne, aber irgendwie fehle ihm das Laufen und daher wollte er mal fragen, wofür ich denn trainieren würde und ob ich öfter da sei.

Wir unterhielten uns also etwas und Hennes kam zu dem Entschluss, dass er ab jetzt dann auch Montags zur gleichen Zeit wieder mit dem Laufen beginnen will. Wie schön! Dann sieht man sich jetzt wohl öfter. Es war eine wirklich nette Begegnung die mich auch beeindruckt hat. Denn auch mit seinen 83 Jahren scheint er sehr fit zu sein (neben dem Turnen fährt er auch noch viel Rad).

Wie wunderbar verbindend dieser Sport ist!

Ich freue mich auf Montag, auch wenn ich etwas Angst vor Hennes‘ Redseligkeit habe (das Gespräch nahm doch recht viel Zeit in Anspruch), aber was solls. Noch mehr Angst habe ich vor den 6x 1000m Intervallen kommenden Montag. Es wird also länger.

Sarah Linda Gall

Sarah war nie sportbegeistert und schon beim Schulsport um keine Ausrede verlegen, um nicht teilnehmen zu müssen. Mit 31 Jahren wog sie 124 Kilo, hatte Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck. Sie schaffte es, sich fast zu halbieren und fasste den Entschluss, irgendwann einen Marathon zu laufen. Inzwischen hat Sarah viele tausend Laufkilometer hinter sich, jede Menge Erfahrung gesammelt und ist davon überzeugt, dass jeder laufen kann und auch sollte.

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