110km Lappland?? – seit einigen Jahren veranstaltet Fjällräven im August einen Wanderevent auf dem sogenannten Kungsleden – DEM historischen Fernwanderweg im Noden Schwedens.
Das Teilnehmerfeld ist gemischt – von sportlich ambitioniert bis Genusswanderern und auf 2000 Teilnehmer begrenzt. Die Stimmung unter den Teilnehmern ist eher familär,man kommt schnell ins Gespräch, sportliche Verbissenheit ist hier fehl am Platz – auch wenn die Bestzeit für die Strecke bei knapp über 13 Stunden liegt!!! Die Strecke ist gut markiert und stellt meiner Meinung für erfahrene Wanderer keine besonderen Herausforderungen dar. Normalerweise wird die Strecke von Nikkaluokta bis Abisko in 6 Tagesetappen gegangen. Bei den „Classics“ dürfen die Wanderhütten nicht benutzt werden, jeder musss sein eigenes Zelt mitnehmen. Es gibt an den Hütten Checkpoints (auch für medizinische Versorgung) und die Möglichkeit sein Proviant aufzufüllen.
Meine Ambitionen: geplant waren 20 h!! Die Vorbereitung allerdings eher mäßig von daher wäre ich auch mit 72 Stunden zufrieden gewesen.
Das Gepäck war auf knapp unter 10 kg reduziert (inkl. Marschverpflegung und naturlich Zelt d.h. Biwaksack, Isomatte, Schlafsack) und alles gerade so eben in einen inov-8 Rucksack verstaut.
Die Startgruppe (Freitag 16 Uhr) war ideal – eine Startgruppe vorher und ich wäre gleich am Anfang schön nass geworden. So hab ich genau ein trockenes Zeitfenster erwischt.
Die erste Passage durch den Wald 19km bis zum ersten Checkpoint ging in knapp drei Stunden sehr flott (wollte es eigentlich ein wenig ruhiger angehen lassen, habe mich aber treiben lassen). Dananch ging es ins Fjäll und es wurd gleich ruhig und einsam – die meisten hatten schon ihre Zelte aufgebaut und die paar, die noch unterwegs waren, waren weit zerstreut.
So verging ein Kilometer nach dem anderen von einem Checkpoint zum nächsten.
Der Nacken war verspannt, die Füsse fingen an zu Schmerzen (aber keine Blasen), und ein paar wunde Stellen liessen mich alles verfluchen. Aber für eine Pause war es dann irgendwann zu spät und der Ergeiz war auch noch da – also durch und das doch noch in guten 22,5h.
Einen Tag später hatte ich wieder das Gefühl mich halbwegs normal bewegen zu können und bin sogar ins mein Zelt rein- und rausgekommen. Unterm Strich also alles sehr gut verkraftet. Und…
… 2012 war ich wieder dabei – diesmal mit Frau und Kind ( 14 Monate)…
– und in 5 Tagen statt in 22,5h!
– mit 5-Fingers und 23kg Gepäck (Meine Frau mit Kind, ich den Rest)
Es war 2012 der heisseste Sommer, den ich hier je erlebt habe (auch mit soviel Mücken wie noch nie)
… und auch 2018 war ich nochmal dabei – mit Marco – wieder nonstop in ca. 22h
Fjällräven Classics 2011 in Panorama-Bildern (chronologisch sortiert)